Extrem lautes und unregelmäßiges Schnarchen ist in der Regel ein erster Hinweis auf eine obstruktive Schlafapnoe, eine potentiell lebensbedrohende Erkrankung, die bei 5% der Bevölkerung auftritt.
Der Begriff Apnoe (gesprochen: Apnö) kommt aus dem Griechischen und bedeutet Atemstillstand.
Obstruktive Schlafapnoe ist also "krankmachendes Schnarchen", das durch zeitweilige Atemstillstände gekennzeichnet ist. Diese Atempausen entstehen durch völligen Verschluss der oberen Atemwege: Ursache ist das Kollabieren (Erschlaffung) der Rachenmuskulatur im Schlaf. Wer lauter als 38 Dezibel schnarcht - das entspricht dem Geräuschpegel von leichtem Straßenverkehr - erkrankt 4,1 mal häufiger als lautlose Schläfer. 12% aller Schnarcher "sägen" nachts lauter als 55 Dezibel - das ist die maximal erlaubte Lautstärke für nächtliche Geräusche im Freien (Quelle: Lancet 1999, 353; 989).
Bei obstruktiver Schlafapnoe kommt es zu Atemstillständen, die 10 Sekunden und länger andauern und sich in einer einzigen Nacht hundertfach wiederholen können.
Während dieser Atemstillstände wird die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn erheblich eingeschränkt. Die Atempausen werden im Gehirn des Schlafenden registriert und durch eine Weckreaktion (Arousal) überwunden. Diese Weckreaktionen sind lebenswichtig und bewahren vor dem Ersticken.
Allerdings wird dadurch der Schlaf selbst gestört, weil ein Übergang von einem tiefen Schlafstadium in einen nur oberflächlichen Schlaf stattfindet. Die Betroffenen können sich am nächsten Morgen nicht an die zahlreichen Weckreaktionen erinnern, da sie nur sehr kurz sind. Aber die Schlafqualität der Patienten ist erheblich gestört.